http://www.keine-gentechnik.de/nachricht/32741/
Glyphosat: Bundesregierung hält sich raus
31.08.2017
Eine europäische Bürgerinitiative sammelt Unterschriften gegen Glyphosat. Foto: Jakob Huber/Campact (http://bit.ly/2qxs1RO)
Die Bundesregierung wird der Aufforderung der EU-Kommission nicht folgen, sich bis morgen schriftlich dazu zu äußern, ob der Unkrautvernichter Glyphosat über den 15. Dezember hinaus weiter zugelassen werden soll. Sie sei dazu nicht verpflichtet, sagte ein Sprecher von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) auf Anfrage des Informationsdienst Gentechnik. Nach wie vor seien das CSU-geführte Agrarministerium für und das Umweltministerium gegen eine weitere Zulassung.
Die Bundesumweltministerin ist überzeugt, dass Spritzmittel wie Glyphosat die biologische Vielfalt gefährden. Deshalb werde sie einer verlängerten Zulassung nur zustimmen, wenn die Anwendung des Pflanzengifts deutlich eingeschränkt werde, so der Sprecher. In dem Vorschlag, den die EU-Kommission den Mitgliedsländern im Juli bei der Beratung im zuständigen Ausschuss präsentiert habe, fehlten solche Einschränkungen. Daher bleibe es dabei, dass die amtierende Bundesregierung sich bei einer möglichen Abstimmung im zuständigen EU-Ausschuss enthalten werde.
Die nächste Sitzung des Ständigen Ausschusses für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel (SCOPAFF) ist am 21. und 22. September geplant. Experten halten es allerdings für unwahrscheinlich, dass so kurz vor der Bundestagswahl über das heikle Thema Glyphosat abgestimmt wird. Wie die Bundesregierung sich dann bei der nächsten Sitzung des SCOPAFF Anfang Oktober verhalten wird, ist offen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Bauern im Wahlkampf mehrfach versprochen, ihnen den Unkrautvernichter Glyphosat zu erhalten.
Aktuell ist Glyphosat aufgrund einer Übergangsregelung zugelassen. Weil sich die EU-Mitgliedsstaaten schon 2016 nicht über die Frage einigen konnten, hatte die EU-Kommission die Glyphosat-Zulassung vorläufig für 18 Monate verlängert. Gegen diese Übergangszulassung klagen jetzt der Imker-Verein Mellifera und die Aurelia-Stiftung vor dem Europäischen Gerichtshof. Denn Glyphosat steht nicht nur im Verdacht, bei Menschen zu Krebserkrankungen zu führen. Es soll auch die Überlebensfähigkeit der Bienen beeinträchtigen. Und es wurde schon in Honig gefunden – weit über dem zugelassenen Grenzwert. Nach einem Bericht des Deutschlandfunks argumentieren die Kläger, die EU-Kommission habe die Zulassung 2016 gar nicht in der Form verlängern dürfen. Sie habe dafür eine Ausnahmeregelung missbraucht, die nur für wenige Monate gelte.
Unterdessen hat der französische Umweltminister Nicolas Hulot nach Medienberichten bestätigt, dass Frankreich gegen den Vorschlag von EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis stimmen wird, den Unkrautvernichter Glyphosat für weitere zehn Jahre zuzulassen. Dieses Votum ist aus Sicht des Mitbegründers der französischen Umweltorganisation „Générations futures“ (künftige Generationen) ein Erfolg der Europäischen Bürgerinitiative „Stop Glyphosat“. François Veillerette hofft, dass der französische Minister noch andere europäische Regierungen von seiner Position überzeugen kann.
„Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie sich bei der Abstimmung im Herbst der französischen Regierung sowie der Bürgerbewegung und vielen Verbraucherschutzverbänden anschließt“, fordert auch der grüne Europaabgeordnete Sven Giegold. „Die dramatischen Bestandsrückgänge bei Wiesenvögeln, Schmetterlingen und anderen Insekten sind ein Weckruf zum Handeln.“ [vef]
- Le Monde: Paris votera contre le renouvellement de la licence du glyphosate dans l’Union européenne (30.8.2017)
- Deutschlandfunk.de: Klage von Imkern – Glyphosat in Honig gefunden (28.06.2017)
- Générations Futures – Glyphosate : La France dit NON à sa ré-homologation (30.8.2017)
- Sven Giegold, Mitglied der Grünen Fraktion im Europaparlament – Glyphosat: Frankreich will gegen Zulassung stimmen – jetzt muss sich auch die Bundesregierung besinnen (31.8.2017)
- Infodienst – Glyphosat-Zulassung: Die Entscheidung naht (13.07.2017)
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siehe auch MONSANTOs-METHODEN – – – MONSANTO und die „EFSA“???!!!
https://www.testbiotech.org/node/2060
Verdecktes Sponsoring durch Monsanto: EFSA nennt keine Details
4. September 2017 / Die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) hat in einem Schreiben an Testbiotech vehement bestritten, dass ihre Experten für die Teilnahme an einer Konferenz indirekt von Monsanto bezahlt wurden. Doch die Behörde zeigt dabei wenig Interesse an einer tatsächlichen Aufklärung: Auf zentrale Fragen von Testbiotech wird im aktuellen Schreiben der EFSA nicht eingegangen.
Im Programm für die Jahrestagung der Society of Toxicology (SOT) im März 2017 in den USA wird Jose Tarazona, der Leiter der Pestizidabteilung bei der EFSA, sowohl im vorläufigen als auch im endgültigen Programm als Redner angekündigt. Dabei ist im endgültigen Programm der zusätzliche Vermerk zu lesen, dass sein Auftritt gesponsert wird. Der Sponsor ist der britische Toxikologe Allister Vale, der dem Wortlaut vertraulicher E-Mails zufolge die Veranstaltung in Absprache mit Monsanto geplant hatte. Aus diesen E-Mails geht auch hervor, dass dabei auch verdeckte Gelder von Monsanto fließen sollten.
Nachdem der Auftritt von Herrn Tarazona in beiden Versionen des Programms angekündigt wurde, ist davon auszugehen, dass dieser nicht nur angefragt wurde, sondern auch zugesagt hatte. Letztlich hat an der Konferenz dann aber eine andere Mitarbeiterin der EFSA teilgenommen, um das Herbizid Glyphosat gegen den Verdacht zu verteidigen, krebserregend zu sein. Dadurch erscheint die Affäre zwar komplizierter, sie ist aber deswegen nicht weniger heikel. Vor diesem Hintergrund hatte Testbiotech unter anderem folgende Fragen an den Geschäftsführer der EFSA, Bernhard Url, gerichtet:
• Wer hatte wen zu dieser Konferenz eingeladen und wer erhielt die Einladung?
• Wurden Herrn Tarazona Vergünstigungen (Zahlungen) als Privatperson angeboten?
• Wurden seiner Vertretung Frau Court-Marques ebenfalls Vergünstigungen (Zahlungen) angeboten?
• Wer genau bot die Vergünstigungen (Zahlungen) an?
• Für welchen Zweck genau wurden die Vergünstigungen (Zahlungen) angeboten oder gewährt?
• Um welche Vergünstigungen (Zahlungen) handelte es sich und in welchem Umfang erfolgten sie?
• War die EFSA über das Angebot dieses Sponsoring informiert?
• Gibt es irgendwelche Konsequenzen, die die EFSA daraus zu ziehen gedenkt?
In seiner Antwort an Testbiotech schreibt Bernhard Url: „Die Unterstellung in Ihren Briefen, dass Mitarbeiter der EFSA auf indirekte Weise von Unternehmen Zahlungen erhalten, die Produkte zur Prüfung angemeldet haben, trifft nicht zu.“ (Übersetzung aus dem Englischen: Testbiotech)
Dieses Statement ist im vorliegenden Fall aber keinesfalls ausreichend. Wie die bekannt gewordenen vertraulichen E-Mails zeigen, sollten die Zahlungen der Industrie verdeckt erfolgen. So sollte gewährleistet werden, dass alle Beteiligten ihre ‚weiße Weste‘ behalten. Zur Aufklärung der Affäre müssen daher auch professionelle Ermittler hinzugezogen werden, da möglicherweise Straftaten begangen wurden. Der Verdacht richtet sich dabei vor allem gegen den Monsanto-Konzern, der möglicherweise über verschiedene Kanäle verdeckte Gelder in Umlauf gebracht hat, um Einfluss auf die Entscheidung über die weitere Zulassung von Glyphosat zu nehmen. Ob und wie MitarbeiterInnen der EFSA darin verwickelt waren, muss ein Schwerpunkt der Ermittlungen sein. Testbiotech hat sich deswegen jetzt mit der Bitte um Aufklärung an die EU-Kommission und den Verwaltungsrat der EFSA gewandt.
Kontakt:
Christoph Then, Tel 0151 54638040, info@testbiotech.org
Risikoprüfung von Gentechnik-Soja entpuppt sich als Fake
Wie Testbiotech bei einer Analyse von Antragsunterlagen der Firmen Bayer und Dow AgroSciences feststellte, wurden bei der Risikoprüfung von Gentechnik–Sojapflanzen wichtige Bereiche nicht berücksichtigt. So setzte der Bayer-Konzern im Versuchsanbau nur rund ein Kilogramm Glyphosat pro Hektar ein. Unter Praxisbedingungen werden dagegen Aufwandsmengen von bis zu vier oder sogar acht Kilogramm pro Hektar empfohlen. Die Pflanzen der Firma Dow AgroSciences sind gegen mehr Herbizidwirkstoffe resistent, als aus dem Prüfbericht der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA hervorgeht. Entsprechende Daten zur Risikobewertung fehlen.
Diese neuen Erkenntnisse sind für die jetzt anstehenden EU–Zulassungen brisant: Demnächst soll in der EU erstmals der Import von Gentechnik–Soja genehmigt werden, die gegen drei verschiedene Wirkstoffgruppen von Herbiziden resistent gemacht wurde. Es wäre die erste derartige EU–Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen. Die Mitgliedsländer werden am 14. September darüber abstimmen. Mit Spannung wird dabei erwartet, wie sich Deutschland verhalten wird: Landwirtschaftsminister Schmidt (CSU) hatte durch seine bisherigen Enthaltungen bei früheren Abstimmungen die Zulassung der Soja indirekt befürwortet.
„Die Risikoprüfung dieser Sojabohnen ist ein Fake“, fasst Christoph Then von Testbiotech die bislang vorliegenden Erkenntnisse zusammen. „Die derzeitige Zulassungspraxis erinnert an den Abgasskandal: Die Prüfung der Gentechnik-Pflanzen ist so organisiert, dass die eigentlichen Risiken gar nicht erst untersucht werden.“
In den USA, Brasilien und Argentinien wird Gentechnik-Soja, die gegenüber Glyphosat resistent ist, schon seit Jahren angebaut. Dort haben sich zahlreiche Unkrautarten an den Einsatz dieses Spritzmittels angepasst, die Spritzmittelmenge steigt ebenso wie die Anzahl der Spritzvorgänge. Zudem werden die Pflanzen noch gegen weitere Unkrautvernichtungsmittel resistent gemacht. Im Fall der neuen Gentechnik-Soja sind dies mehrere bedenkliche Herbizidwirkstoffe: Glyphosat steht im Verdacht, Krebs auszulösen, Glufosinat ist laut Bewertung der EFSA fortpflanzungsschädigend. Das Herbizid Isoxaflutol ist offiziell als „möglicherweise krebserregend“ klassifiziert. Bei der Anwendung von 2,4-D an gentechnisch veränderten Pflanzen besteht laut jüngsten Publikationen der Verdacht, dass krebserregende Abbaustoffe entstehen.
Werden die Herbizide an den Pflanzen nicht unter realistischen Bedingungen getestet, ist es nicht möglich, Daten über die tatsächliche Menge an Rückständen in der Ernte zu gewinnen und damit die gesundheitlichen Risiken angemessen zu bewerten. Zudem können sich in Abhängigkeit von der Menge der ausgebrachten Spritzmittel auch die Inhaltsstoffe der Pflanzen verändern und beispielsweise Allergien oder die Wirkung pflanzlicher Östrogene verstärken.
Trotz aller Risiken wurden die jetzt zur Zulassung angemeldeten Pflanzen nicht in Fütterungsversuchen auf ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit getestet.
Nachdem die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA bereits grünes Licht gegeben hat, müssen jetzt die EU-Mitgliedsländer in einer zweiten Abstimmung über die Zulassung entscheiden. Wird der Antrag nicht abgelehnt, kann die EU-Kommission den Import genehmigen. Testbiotech fordert die deutsche Bundesregierung und den zuständigen Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt auf, sich gegen die Zulassung einzusetzen.
Die Untersuchung der Zulassungsunterlagen durch Testbiotech ist noch nicht abgeschlossen, die Europäische Lebensmittelbehörde und die Firma Bayer verzögern derzeit die Akteneinsicht in wichtige Unterlagen. Testbiotech wird so bald wie möglich weitere Details veröffentlichen.
Christoph Then, Tel 0151 54638040, info@testbiotech.org
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Soja-Importe stoppen!
Mitte September werden die EU-Mitgliedsländer über die Zulassung von neuen, gentechnisch manipulierten Sojabohnen zur Verwendung als Lebens- und Futtermittel abstimmen.
Gentechnik-Soja Importe stoppen – HELFEN SIE MIT! – Ein Testbiotech Erklär-Video
USA wollen für Export von Gentech-Pflanzen kämpfen
07.09.2017
Export von Agrarrohstoffen (Foto: Oregon Department of Agriculture / flickr, Lizenz: creativecommons.org/licenses/by/2.0)
Chinesische Behörden haben fast 350 Tonnen gentechnisch veränderten (gv) Klee aus den USA zurückgewiesen. Das falsch deklarierte Futtermittel im Wert von 101.300 US-Dollar war bei einer Stichprobenuntersuchung entdeckt worden, berichtete die chinesische „Global Times“. Die US-Regierung will bald mit einer Task Force gegen Handelshemmnisse für den Export amerikanischer gv-Pflanzen vorgehen.
In China darf gv-Klee weder importiert noch kommerziell angebaut werden. In den USA stoßen Vorbehalte gegen gv-Organismen, wie sie in China und Europa herrschen, auf wenig Verständnis: „Wir werden Fälle vor die Welthandelsorganisation WTO und andere Verhandlungsorte bringen, wir werden darauf bestehen, dass jegliche Barriere wissenschaftlich fundiert ist und die Vereinigten Staaten ihre Exporte erhöhen“, drohte Trumps Handelsbeauftragter Robert Lighthizer nach einem Bericht des Portals agriculture.com. So will der US-Präsident dafür sorgen, dass der Wohlstand bei seiner Wählerschaft in den ländlichen Regionen wie versprochen steigt.
Jeder siebte Amerikaner lebt auf dem Land. Eins von vier Kindern auf dem Land lebe in Armut, so der Vorsitzende der Task Force, Sonny Perdue. 20 Cent von jedem Dollar, der in der Landwirtschaft verdient werde, stamme aus dem Export. Der soll nun angekurbelt werden, indem Vorschriften, die ihn behindern, beseitigt werden. Deregulierung ist das Zauberwort. Bis zum 22. Oktober will die Task Force einen Aktionsplan vorlegen. „Der Präsident ist sehr gespannt auf die Maßnahmen“, so Perdue.
In früheren Jahren hatten US-Landwirte bereits Probleme mit Getreideexporten nach China. Das Land hatte nach Angaben von agriculture.com mehr als eine Million Tonnen US-Mais zurückgewiesen, weil sie eine nicht zugelassene gv-Sorte von Syngenta enthielten. Die Maispreise gingen daraufhin in den Keller und die Bauern zogen vor Gericht. Aufgrund der Informationen von Syngenta hatte man viel früher mit einer Zulassung der Maissorte „Viptera“ in China gerechnet. Den chinesischen Behörden warfen die Amerikaner vor, das Zulassungsverfahren verschleppt zu haben. Inzwischen darf „Viptera“ in China importiert werden. [vef]
- Global Times: Tianjin authorities send 350 tons of imported GM clovers back to US (28.8.2017)
- agriculture.com – Lighthizer Warning: Buy GMOs or Expect a Fight (16.6.2017)
- U.S. Department of Agriculture: Secretary Perdue Hosts Inaugural Rural Prosperity Task Force Meeting (15.6.2017)
- Telepolis: Trump setzt auf Gentechnik zur Förderung des ländlichen Raums (3.9.2017)
- Infodienst – US-Gericht: Syngenta muss wegen Genmais Millionen zahlen (27.06.2017)
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siehe auch GLYPHOSAT-RESISTENZ und der neue KILLER „DICAMBA“
http://www.keine-gentechnik.de/nachricht/32752/
Trotz Gentechnik: Raupen gefährden indische Baumwollernte
06.09.2017
Baumwollschädlinge wie der Kapselbohrer bilden mit der Zeit Resistenzen gegen das Gift von Gentechnikbaumwolle aus. (Foto: USDA)
Sie hatten auf Schutz vor Schädlingen und gute Erträge gehofft, doch jetzt fürchten indische Bauern um ihre Existenz: Da der Baumwollkapselbohrer gegen das Gift der gentechnisch veränderten (gv) Bt-Baumwolle offenbar resistent geworden ist, breitet er sich nach einem Bericht der Tageszeitung „The Hans India“ im indischen Bundesstaat Telangana erschreckend schnell aus. Die Bauern bangen jetzt um ihre Ernten.
Auf rund 200.000 Hektar werde in Telangana Baumwolle angebaut, schreibt das Blatt. In mehreren Regionen sei der Baumwollkapselbohrer dort jetzt der „Alptraum“ der Bauern, weil er die Blüten der Baumwolle abfresse, kaum dass sie sich öffnen. Wollten sie verhindern, dass der Schädling sich weiter ausbreitet, hätten die Bauern keine andere Wahl, als zusätzlich Geld für Pestizide auszugeben. Wer es nicht hat, muss einen Kredit aufnehmen. „The Hans India“ beziffert die Kosten auf 5000 – 10.000 Rupien pro Hektar.
Der Verdienst lag nach Angaben des indischen Agrarministeriums bis vor wenigen Jahren allerdings nur bei rund 13.000 Rupien pro Hektar. Und wenn die Qualität der Baumwolle durch den Schädling leidet, sinkt der Preis. Manche Bauern befürchten gar einen kompletten Ernteausfall, da die Raupen deutlich zahlreicher sind als im vergangenen Jahr. Schon damals hatten sich nach Medienberichten überschuldete Bauern das Leben genommen, weil sie weder ihre Kredite abzahlen noch ihre Familien ernähren konnten. Daraufhin beschloss die Regierung, gemeinsam mit den Bauern den Anbau von gv-Baumwolle sukzessive zu halbieren und durch heimische Sorten zu ersetzen. Zeitweise arbeiteten indische Wissenschaftler auch daran, die heimische Desi-Baumwolle selbst gentechnisch zu verändern. Mit wenig Erfolg.
Nach Angaben des ehemaligen Direktors des Central Institute for Cotton Research (CICR) wird aktuell weiterhin auf mehr als 90 Prozent der gut zehn Millionen Hektar Baumwollfelder in Indien Bt–Baumwolle der Bollgard II–Generation angebaut. Diese Züchtung des amerikanischen Saatgutkonzerns Monsanto enthält die Bt-Proteine Cry1Ac und Cry2Ab, die eigentlich den Baumwollkapselwurm und weitere Schädlinge vergiften sollen. Außerdem hatte der Hersteller höhere Erträge versprochen. Warum also, so fragt sich Baumwollforscher K.R. Kranthi vom CICR, sind die Erträge in Indien nicht gestiegen, obwohl die Bollgard II Technologie schon seit 2006 eingesetzt wird? Mit 500 kg Baumwolle pro Hektar ernteten indische Bauern nur etwa die Hälfte ihrer Berufskollegen in anderen Teilen der Welt, so Kranthi.
Doch auch dort hat sich der Baumwollkapselbohrer inzwischen an die beiden gifterzeugenden Bt-Proteine angepasst. Deshalb hat Monsanto bereits die nächste Generation von Baumwollpflanzen entwickelt – Bollgard 3. Mit Hilfe eines drittenProteins namens Vip3A will man die Schädlinge wieder in den Griff bekommen. In den USA, wo es ebenfalls Probleme mit den rosa Raupen gab, wird dafür schon eifrig die Werbetrommel gerührt. Fortsetzung folgt. [vef]
- The Hans India: Pink bollworm attack panics Bt Cotton farmers (3.8.2017)
- K.R. Kranthi: „Unlearn A Few And Learn Some New“ in the weekly Publication of the Cotton Association of India (21.2.2017)
- The New Indian Express: Early pink bollworm attack dashes hopes of cotton farmers (29.7.2017)
- Business Standard News: Haryana, Punjab may cut Bt cotton sowing (18.2.2016)
- The Indian Express – Desi Bt cotton: Will Indian farmers finally see an alternative to Monsanto’s Bollard? (9. Juli 2015)
- Monsanto-Webseite zu Bollgard3
- CottonGrower.com: Improved Bollworm Management Expected in 2018 (23.8.2017)
- Infodienst – Baumwolle: Indien steigt um auf gentechnik-frei (11.04.2016)
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„MAIS-PROPAGANDA“ – (Mais1507???!!!) – siehe auch die „WETTER–WAFFE“ – WIE WOLKEN mit „SILBER–JODID“ ge-IMPFT werden
WÄLDER nehmen CO2 auf – wir sehen auch die CONTRA–PRODUKTIVITÄT in der sogenannten „erneuerbaren ENERGIE“
DEUTSCHLAND – MONOKULTUREN wohin man sieht – MAIS–LANDSCHAFTEN (mind. 40% vergiftet mit GLYPHOSAT – WEIZEN) – WAS will das „PROPAGANDA–SCHMIER–PAPIER“ (DIE WELT) mit dieser SCHLAGZEILE mitteilen?! – „ „???!!!
Artenvielfalt
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article168417324/Deutschland-ist-viel-zu-gruen.html
In keinem Nachbarland führte die Sorge um ein mögliches Waldsterben in den 80er-Jahren zu solch massenhafter Erregung wie in Deutschland. Alle Medien warnten in schrillem Ton vor einer „Versteppung“. Das Gegenteil trat ein. Den Erfolg deutscher Waldliebe kann man auf jeder Zugfahrt betrachten: Dichte grüne Wälder zieren das Land. Darin tummeln sich Eulen, Spechte, Dachse, Waldameisen und mittlerweile sogar wieder Luchse.
Das ist schön, doch aus Sicht der Ökologie sind Wälder nicht alles. Denn Tierarten, die am liebsten in dichten Wäldern leben, sind in der Minderheit……
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GESCHÄFTs-MODELL „ERDE“ – Wir leben in einer Verantwortungslosen ausbeuterischen „ERDE-feindlichen“ WELT
http://plus.faz.net/immobilien/2017-09-08/der-deutsche-wald-als-geschaeftsmodell/52219.html
Der deutsche Wald als Geschäftsmodell

Der deutsche Forst ist eigentlich eine riesige Immobilienkategorie. Doch als Anlageklasse ist er ein Zwerg. Das hat mit Liebhaberei und Intransparenz zu tun.
pso. FRANKFURT, 7. September. Natur, Erholung, Märchen – der Wald ist tief in der deutschen Kultur verwurzelt. Zudem prägt er die Landschaft: Knapp ein Drittel der Fläche des Landes, gut 11 Millionen Hektar, ist bewaldet (ein Hektar entspricht etwa zwei Fußballfeldern). Größter Waldbesitzer ist der Staat, also Bund, Länder und Gemeinden. Doch immerhin 48 Prozent des Waldes gehören privaten Eigentümern, wie der Immobiliendienstleister Savills in einer Studie schreibt. Damit liegen wichtige Voraussetzungen für eine blühende Anlageklasse vor. Das Interesse in– und ausländischer Investoren an deutschen Immobilien ist……….
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siehe auch die verlogene „erneuerbare ENERGIE“ – „das Elektro-AUTO“
Umstellung auf Elektroautos : Wird Lithium das neue Öl?
- –Aktualisiert am
Blick auf den größten Salzsee der Welt, den Salar de Uyuni, im bolivianischen Hochland. Unter der Salzkruste lagern die größten Lithiumreserven der Welt. Bild: dpa
Mit der Zahl der Elektroautos steigt auch die Nachfrage nach Lithium. Innerhalb eines Jahres hat sich der Preis für das Material, das zur Batterieherstellung benötigt wird, mehr als verdoppelt. Lohnt ein Investment?
Die Debatte um Fahrverbote für Diesel in Städten und ein mögliches Ende des Verbrennungsmotors hat den Preis von Lithium deutlich ansteigen lassen. Innerhalb eines Jahres hat sich der Preis für das Material, das zur Batterieherstellung für Elektroautos verwendet wird, mehr als verdoppelt – nachdem er schon in der Vergangenheit wegen des Einsatzes etwa in Smartphones stark gestiegen war. 12 000 bis 14 000 Dollar verlangen Händler heute für eine Tonne Lithiumkarbonat, die gängige Verbindung des Metalls.
Auch die Aktienkurse großer Förderer und Verarbeiter wie Marktführer Albemarle aus Amerika sowie Orocobre und Galaxy Resources aus Australien konnten seit Anfang 2016 starke Zugewinne verbuchen (siehe Grafik). Die hohe Nachfrage nach Lithium macht Salzseen wie den Salar de Uyuni in Bolivien zu Goldgruben; andere sprechen sogar davon, im Elektroauto–Zeitalter werde Lithium „das neue Öl“.
„Wir halten Aktien von Lithium-Förderunternehmen in einigen unserer Rohstoff–Fonds, da wir glauben, dass wir auf Zeit einen starken Nachfrageanstieg für diesen Rohstoff sehen werden“, heißt es dazu beim Vermögensverwalter Blackrock. Die Elektroautodebatte habe erheblichen Einfluss auf den Preis, berichtet Eugen Weinberg, Rohstoffanalyst der Commerzbank. Er hält den Hype nicht für unbegründet: „In Folge des Elektroauto-Booms dürfte sich auch die Nachfrage vervielfachen.“ Er könne sich vorstellen, dass die Elektromobilität durch die Entwicklungen in China und Amerika, aber auch in Frankreich der Nachfrage schneller Impulse geben werde als bislang erwartet, sagte Heinrich Peters, Rohstoffanalyst der Helaba: „Umfangreiche neue Minenkapazitäten sind für 2019 zu erwarten. Bis dahin dürfte das Thema Knappheit kurzfristig immer wieder gespielt werden.“
HSH-Nordbank: Nachfrage wird sich verzehnfachen
Vieles ist dabei noch unsicher. Kein Mensch weiß, wie schnell wie viele Elektroautos auf den Straßen der Welt unterwegs sein werden. Unsicher ist auch noch, wie die technische Weiterentwicklung der Batterien verlaufen wird – und ob Lithium dabei wirklich auf Dauer die zentrale Rolle spielen wird.
Die Analysten der HSH-Nordbank haben dazu trotzdem mal eine Rechnung aufgemacht. Wenn allein Tesla bis 2020 jährlich 500.000 Elektroautos bauen wolle, würden allein dafür 24.000 Tonnen Lithium im Jahr benötigt. Im vergangenen Jahr habe die Weltlithiumproduktion gerade mal 40.000 Tonnen betragen. „Bis zum Jahr 2025 dürfte die weltweite Nachfrage auf jährlich 500.000 Tonnen steigen“, prognostiziert die Bank: „Der Großteil der Nachfrage dürfte dabei auf Elektroautos entfallen.“
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